Paul Washer über den Zweck der Ehe
Eine Predigt von Paul Washer
Gewidmet meiner Verlobten und zukünftigen Frau Rebekka (Der Übersetzer)
Vorweg
Bevor ich zur Predigt komme, mag ich etwas vorausschicken. Ich richte mich besonders an die Männer. Wir neigen da am meisten dazu, hier schuldig zu werden. Manche Männer sagen: „Ich verbringe nicht viel Zeit mit meiner Familie, aber die Zeit, die ich mit ihr verbringe, ist von guter Qualität“.
Nun, das ist nicht wahr. Das mag gute psychologische Ausdrucksweise sein, aber das ist nicht wahr. Ich mag euch ein Beispiel geben. Wie gestalte ich meine Beziehung zu Gott. Ich habe nicht jedes Mal, wenn ich bete eine Jesaja 6-Erfahrung. Oft spüre ich nichts Besonderes oder habe eine besonders gesegnete Gebetszeit. Aber die besonderen Momente entspringen aus der Menge an Zeit, die man mit jemandem verbringt. Ich denke, ihr findet das in jeder Beziehung wieder. Gute und besondere Zeiten hat man nur, wenn man ohnehin schon viel Zeit miteinander verbringt. Automatisch kommt dann die Reaktion mancher Leute: „Aber ich muss arbeiten gehen, ich muss die Kirche besuchen, ich…“. Nun, all das ist wahr. Lasst das nicht unter den Tisch fallen. Lasst aber das andere Zeug unter den Tisch fallen. Ich denke da an Fernsehen, sinnloses Internetsurfen usw…
Ich meine damit Dinge, die euch vom wirklich Wichtigen ablenken. Denkt daran. Uns wurden Beziehungen gegeben, damit wir an ihnen teilhaben. Es ist wirklich einfach, sich selbst zu sterben, wenn man sich zurückzieht wie Mönch im Kloster. Aber es geht darum, sich selbst zu sterben inmitten der Leute, die dir am nächsten stehen.
Gottes ursprünglicher Ansatz
Lasst uns unsere Bibel in 1. Mose 2 aufschlagen. Ich bin sehr froh, diese Dinge lehren zu können, weil es Dinge sind, die auch mir geholfen haben. Das sind Dinge, die ich erlebt habe. Ihr könnt später meine Frau fragen: Es sind nicht Dinge, die ich vollkommen erlernt habe, aber es sind Dinge, die mir viel bedeuten, die meinem Leben Richtung gaben und mich zurechtweisen, wenn ich in die Irre gehe. Daher möchte ich, dass ihr sie auch seht.
1.Mose 2 ab Vers 21
Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloß deren Stelle mit Fleisch.
(1.Mose 2, 21)
Ich mag euch jungen Männern dazu sagen: Schaut mal her! Das erste, was wir wissen sollten, ist, dass Gott tiefen Schlaf über Adam fallen ließ. Manche denken: Klar, so eine OP ist sehr schmerzhaft. Ich denke, das mag schon sein, aber Gott war sicher dazu in der Lage, das auch ohne Schmerzen und Betäubung für Adam durchzuführen. Ich denke, Gott ließ Adam hier in den Schlaf fallen um Adam zu zeigen: Das hier ist ein Werk, ein alleiniges Werk meiner göttlichen Vorsehung. Du hattest damit nichts zu tun. Du hast es nicht manipuliert, du hast es nicht herbeigeführt. Junger Mann. Du solltest darüber nachdenken, was Heirat bedeutet, selbst als Teenager sollte dein Vater dir zeigen, dass du dafür beten solltest, in einer ehrbaren Art und Weise. Aber wenn du übers Heiraten nachdenkst, sollte dir klar sein: Das ist nichts, was du einfach selbst herbeiführen kannst, wonach du verkrampft suchen solltest. Du solltest weder Menschen noch Situationen derartig manipulieren um hier etwas zu erzwingen. Du solltest auf Gottes Vorsehung vertrauen. Junge Männer richtet euch selbst danach aus, den Willen Gottes zu tun, wie ihr ihn in der Schrift wiederfindet und lasst Gott die anderen Dinge in die Wege leiten.
Du magst eine junge Frau sein und sagen: „Aber wie sieht es mit unserem Suchen nach jungen Männern aus“? Nun, ihr solltet nicht aktiv einen jungen Mann suchen. Auch ihr solltet der Vorsehung Gottes vertrauen. Ich weiß, das widerspricht allem in unserer Kultur, aber unsere Kultur liegt falsch. Vertraut auf den Herrn. Wer auf den Herrn wartet, bekommt das Beste. Die, die den Herrn ehren, die ehrt der Herr. Das war nur eine Randbemerkung. Lasst uns weiterlesen in Vers 23:
Da sprach der Mensch: Das ist nun einmal Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Menschin (!!) heißen; denn sie ist dem Menschen entnommen!
(1. Mose 2, 23)
Ich finde in der Schrift keine Stelle, die ein intimeres, näheres, zwischenmenschliches Verhältnis beschreibt als das Verhältnis zwischen einem Mann und seiner Frau. Ich sage das auch im Zusammenhang der gesamten Familie. Ich glaube, dass die Beziehung eines Mannes mit seiner Frau grundlegender, wichtiger und intimer ist als seine Beziehung zu seinen Kindern. Und Frauen, für euch gilt das genauso. Wir sollten nicht sagen: „Keine Liebe ist größer als die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern“. Entsprechend der Schrift müssten wir sagen: „Es gibt keine Liebe wie eine Liebe eines Mannes zu seiner Frau und es gibt keine Liebe wie die einer Frau zu ihrem Mann“.
Der Ehepartner: Wichtiger als die gemeinsamen Kinder
Du magst sagen: „Was ist dann aber mit den Kindern?“. Ich garantiere euch das: Bruder und Schwester. Wenn ihr euch so liebt wie Gott das will, dann habt ihr die glücklichsten Kinder auf der Welt“. Schlimm ist, wenn sie euch streiten und zanken sehen und völlig Angst davor haben, was vielleicht passieren könnte. Wenn ihr gesunde Kinder wollt, gebt ihnen ein gutes Beispiel dafür, wie Mann und Frau sich lieben können.
Männer. Wenn eure Frauen wegen meiner Aussage jetzt wütend auf mich werden und sich an mir rächen wollen, dann stoppt sie. Diese Aussage, dass es keine größere Liebe als die Mutterliebe gibt, führt zu mehr Parasitismus als sonst irgendwas. Nun, das ist ein hartes Wort. Was meine ich damit? Nun, die meisten Frauen erhalten von ihren Männern weit weniger Liebe als sie bekommen sollten. Deswegen versuchen sie von ihren Kindern emotionale, körperliche Nähe zu bekommen und all solches, weil sie das Alles von ihren Ehemännern nicht bekommen. Schwester, Kinder sind nicht dazu da, deine Bedürfnisse zu erfüllen. Ein Mann sollte deine Bedürfnisse erfüllen. Aber auch das nicht vollständig.
Ein Mann ergänzt dich, aber er vervollständigt dich nicht. Christus tut das. Ein Mann kann dich nie vollständig befriedigen. Noch kann eine Frau euch Männer je vollständig ergänzen. Bitte versteht das.
Wenn du von deinem Ehepartner vollständige Befriedigung erwartest, wird er beständig in der Wirklichkeit und dem Wissen leben, dass er an dir versagt und, dass du das weißt. Tu das nicht.
Gedanken für Alleinstehende
Du magst fragen: „Was aber ist, wenn ich alleinstehend bin?“. Wenn du alleinstehend und ein junger Mann oder junge Frau bist, dann sollte die Hauptquelle deines Rückhaltes in deinen Eltern und Geschwistern liegen. Darauf gehen wir gleich noch ein. Wenn du älter und alleinstehend bist, dann wisse das: Der Herr kennt jedes deiner Gefühle, jedes Empfinden von Einsamkeit, jede Träne merkt er sich. Du bist ihm sehr wertvoll. Wenn du alleinstehend und erwachsen bist, dann wisse etwas: Aus irgend einem Grund hat Gott dich abgesondert. Nicht aus Strafe, aber er hat dich abgesondert, dass du besonders sein kannst. Er kann diese Leere in deinem Leben füllen und er wird dir besondere Gnade für die Zukunft geben. Eines Tages wirst du vor ihm in einer ganz besonderen Weise stehen. Wir wollen wirklich, dass verheiratete Menschen biblisch zusammenleben, aber wir sehen auch, dass die, die nicht verheiratet sind, nicht einfach von Gott übersehen worden sind. Sie haben eine besondere Gabe empfangen, die zu Zeiten Segen ist, die zu Zeiten sich aber wie eine schwere Bürde anfühlt. Gott versteht all das und sagt: Werfe alle deine Lasten auf mich, den ich sorge mich um dich!“
Keine engere Beziehung als die Ehe
Es gibt keine engere Beziehung als die zwischen Mann und Frau. Wir sind eine Generation von Menschen, die im Grunde ohne Familie gelebt hat. Worauf beziehe ich mich? Ein Kind wird geboren und kommt recht früh in die Kindergrippe oder in den Kindergarten oder bleibt vielleicht sogar noch zu Hause. Aber dann kommt das Kind in die Schule. Und wenn es da ist, dauert es wenige Jahre und dann ist es so: Sein Rückhalt, die Leute, mit denen es Zeit verbringen will, findet es in seiner Peer-Group, die meist aus Leuten besteht, die zu seiner Schul-Klasse gehören. Manchmal kommt der Punkt, wo einem Kind dann der kleine Bruder im Weg ist: „Mit dem will ich nichts zu tun haben“. Das Leben eines Kindes dreht sich darum, die Schule zu besuchen, zum Fußballtraining zu fahren, an allerlei Veranstaltungen teilzunehmen usw.. Es dreht sich um Freunde, Freunde und um Freunde.
Wir leben in einer Gesellschaft, die Freunde wichtiger nimmt als die Familie und warum sage ich das nun? Weil es so einen schlechten Einfluss auf die Ehe hat. Es gibt Männer, die verheiratet sind und wie in ihrer Jugendzeit ständig mit Freunden herumhängen wollen. Sie wollen bei ihren Freunden sein. Wenn sie was brauchen, gehen sie zu ihren Freunden, anstatt zu ihrer Frau. Wir haben Frauen, die sehr darauf fixiert sind, mit Frauen Zeit zu verbringen. Mein lieber Freund, hör mir zu: Freunde sind gut, aber sie sind keine Institution. Die Kirche ist eine göttliche Institution, die Familie ist eine göttliche Institution. Die Nähe, der Rat, den ich brauche, sollte ich hauptsächlich in der Beziehung mit meinem Ehepartner finden.
Das mag für euch junge Männer sehr schwierig sein, genauso wie für manche junge Frauen. Dein Leben lang warst du auf die Beziehung zu deinen Freunden fixiert, während du deinen Rückhalt von deinem Vater und deiner Mutter hättest bekommen sollen. Wenn ihr heiratet, werdet ihr gleichsam von allen anderen abgeschnitten und dein Partner sollte dann dein Rückhalt sein als eine zusammengehörige Einheit.
Die Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich Freunde hab, dass ich mit Freunden weggehe und verschiedene Dinge tue wie z.B. Jagen zu gehen. Aber schaut. Meine Kinder werden langsam älter und so nehme ich sie zum Jagen mit. Und mein Freund Kevin kommt auch mit, weil ich keine Ahnung hab, wie zu jagen ohne ihn. Oder manchmal gehe ich mit meiner Frau jagen – so wie letzte Woche. Wir waren zusammen jagen und hatten eine schöne Zeit. Und Leute, sie sah aus wie eine Terroristin. Das war selbst für mich gruselig. Schaut, es geht darum, euer Leben um eure Familie herum zu bauen. Ja, wir wollen später über Kirche, über Brüder und Schwestern in Christus und all diese verschiedenen Dinge sprechen, aber ich will, dass die Männer in dieser Versammlung sich auf die wichtigen Dinge und an und für sich einfachen Dinge konzentrieren und dann, nachdem diese Dinge klappen, sie weitergehen und weiterlernen und zwar ohne die wichtigen Dinge zu vernachlässigen.
Rückkehr zu einer gesunden Schlichtheit
Wir haben so eine große Not, in vielen Dingen zur Schlichtheit zurückzukehren. Neulich sprachen wir über das Verhältnis von Christentum und Kultur und Matt Glass sagte dabei etwas sehr interessantes. Wir haben all diese Gebote im Neuen Testament bekommen, die wir brauchen. Lasst uns ihnen nachgehen. Aber wenn man sie näher betrachtet, wirkt vieles am heutigen Christentum wie eine große, hohle und aufgeblasene Show – nach dem Motto: „Lasst uns in einem Gebäude zusammen kommen und Kumbajah singen“. Wie wäre es damit, das richtige zu tun, wirklich auf Gott zu hören? Wir werden froher, wenn wir dem Herrn gehorchen.
Wir sollten Brüder und Schwestern in Christus in dieser Kirche sein und einander dienen. Wir sollten Freunde haben und wir sollten so viele Dinge tun, dabei aber nicht die wichtigen Dinge, die ersten Aufgaben überspringen. In Vers 24 sagt der Text:
Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen
(1. Mose 2, 24)
Lieber Bruder, die Wichtigste Person in deinem Leben ist nicht deine Mutter, es ist deine Frau. Du sollst Vater und Mutter verlassen. Du solltest deiner Mutter dienen, für sie sorgen als Christ alles tun, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Christus kritisierte die Pharisäer dafür, dass sie versuchten, einen Weg zu finden, die Eltern nicht zu ehren. Aber zur selben Zeit, seht folgendes: Die wichtigste Person in deinem Leben, ist nun deine Frau.
Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, daß sie zu einem Fleische werden.
(1. Mose 2, 24)
Das wird Teil der Grundlage dessen, was Paulus in Epheser 5 lehrt. Deswegen ist es auch so, dass du, wenn du deine Frau verletzt, du dir ins eigene Fleisch schneidest in einer kannibalistischen, selbstzerstörerischen Art und Weise. Das ist wahnsinnig. Mir wurde erzählt, dass es Leute gibt, die an einer bestimmten psychischen Erkrankung leiden, wo die Arme an der Seite festgebunden werden müssen, weil sie sich ihr eigenes Fleisch runterreißen wollen. Sie wollen sich selbst verstümmeln. Das ist Krankheit, eine Erkrankung, Sünde, Wahnsinn. Im selben Moment müssen wir wissen, dass es Wahnsinn ist, wenn wir unsere Frau falsch behandeln und verletzen. Das zerstört und ist tödlich. Paulus spricht davon, dass ein Ältester / Vorsteher einer Kirche seinem eigenen Haus gut vorstehen muss. Warum? Wenn du deine Frau zerstörst, weil sie nicht all deine Wünsche erfüllt oder weil sie Schwierigkeiten und Probleme hat, dann bist du in keiner Weise dafür geeignet mit Menschen in der Kirche bzw. Gemeinde umzugehen. Wenn du nicht mit unreifen Kindern zu Hause umgehen kannst, kannst du nicht mit unreifen Kindern Gottes in der Gemeinde umgehen. Daher ist das auch so wichtig. Manche Leute haben gesagt, und ich denke, da steckt Wahrheit darinnen, dass die Familie eine der besten Ausbildungsstätten auf der Welt ist. Du lernst mit anderen Menschen umzugehen, indem du lernst mit den Menschen umzugehen, die Gott dir gegeben hat.
und seinem Weibe anhangen, daß sie zu einem Fleische werden.
(1. Mose 2, 24)
Deine Frau braucht deinen Dienst
Der Text und die ganze Bibel reden nicht davon, dass ich meinen Kindern anhangen soll. Ich liebe meine Kinder. Wahrscheinlich sogar zu sehr. Aber sie sollten nicht das primäre Ziel meiner Zuneigung sein. Lasst mich euch ein Beispiel geben. Nun, es gibt so Umfragen, wo auf der einen Seite die Frau, auf der anderen Seite die Kinder stehen. Man bekommt zehn Punkte, die man auf Frau und Kinder verteilen soll, nach eigener Einschätzung der Wichtigkeit. Jemand sagte mir: Das beste Ergebnis für die Frau, das er je bekommen hat, waren 3 Punkte für die Frau und 7 Punkte für die Kinder.
Männer, wir machen und sehr einfache Vorstellungen. Wir denken, dass es keine großen Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Das ist nicht so. Es gibt große Unterschiede. Wir nehmen einfach an, dass sie die Frau die gleichen Bedürfnisse wie der Mann hat, dass, sie die gleichen geistliche Bedürfnisse hat wie wir. Wir meinen, dass sie genauso gut führen kann wie wir. Wir sind nicht Batman und Robin. Wir sind hier in einer Ehe. In dieser Ehe braucht deine Frau deinen Dienst. Versteht ihr mich? Sie benötigt deinen Dienst. Wenn du meinst, du kannst deine Frau übergehen, weil sie ja selbst erwachsen ist und selbst für sich denken kann, dann hast du deine Aufgabe verfehlt. Sie sollte ihr eigenes Bibellesen haben und wenn ihr zusammen lest, kann sie dir viele Dinge aufzeigen, aber ihr müsst sehen, dass es eure Aufgabe ist, ihr dabei zu helfen, zu wachsen. Wenn du einfach annimmst, die kann das schon alleine, dann liegst du falsch. Ihr Männer verpasst so auch eines der größten Mittel und Werkzeuge, wie Christus gesinnt zu werden. Christus hat der Gemeinde gedient, genau so sollen wir auch unserer Braut dienen und indem wir das tun, lernen wir, mehr wie Christus gesinnt zu sein.
Es ist so einfach einer Kirche, einem Haufen von Leuten zu dienen. Es ist dennoch ein großer Dienst. Aber damit verglichen einer einzelnen Person zu dienen, viele Jahre lang, wird uns mehr als alles andere die Gesinnung Christi annehmen lassen.
Gute Haushalter
Ich überlege gerade, wo ich jetzt in der Schrift weitermache. Es gäbe so viel zu sagen. Lasst uns in Genesis Kapitel 1, Vers 26 gehen.
Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht! Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!
(1. Mose 1, 26-28)
Viele Leute, greifen beim Lesen dieses Textes im Englischen auf ein Wort Namens „Dominion / Herrschaft“ zurück. Man sagt: Der Mensch sollte die Herrschaft übernehmen. Ich ziehe es vor, hier das Wort „Haushalterschaft“ zu gebrauchen. Der Mensch hat eine Verantwortung – jedoch immer unter der Autorität Gottes, selbst unter diesen Bedingungen, etwas von Gottes Reich zu verwirklichen in dieser Welt. Es geht darum, dass Gottes Wille überall auf der Erde getan wird. Ich glaube, dieses Gebot gilt uns heute noch. Nicht so sehr im politischen Sinne, dass wir danach trachten Gottes Willen politisch durchzusetzen. Ich glaube auch gewiss nicht, dass Gottes Wille von uns in irgendeiner Weise mit (Waffen-)Gewalt durchgesetzt werden darf. Ich glaube, dass dieses Gebot durch den (gewalt- und zwanglosen!) Missionsauftrag erfüllt wird (den wir z.B. in Matthäus 28 sehen), also indem das Evangelium jedem Geschöpf gepredigt wird. Dies sollte aber nicht in einer kühnen Art und Weise geschehen, wie ich es immer gesehen habe, nach dem Motto: „In Gottes Namen beanspruchen und übernehmen wir hier dieses Land usw. . Das sehe ich nirgendwo in der Schrift. Ich sehe, wie Gottes Reich sich durch die Verkündigung des Evangeliums ausbreitet, auch indem man wir ein gottesfürchtiges Leben führen und indem wir unseren Feinden dienen und sie sogar segnen. Das ist, was ich sehe.
Aber ich möchte, dass wir hier etwas feststellen. Dieses Gebot wurde dem Menschen durchaus im Zusammenhang der Ehe gegeben. Das sagt mir etwas über den Zweck der Ehe, besonders auch über die Aufgaben des Mannes dabei. Später werden wir sehen, dass ein Zweck der Ehe der ist, dem Bild Christi gleichgestaltet zu werden.
Dein Reich komme…
Das ist eine große Sache, aber ich will, dass wir auch bezüglich des Dienstes etwas sehen, nämlich, dass Mann und Frau zusammen sich für die Durchsetzung des Willens Gottes, für das Voranschreiten seines Reiches und das Heiligen seines Namens einsetzen sollten, dafür, dass Gottes Name unter den Völkern heilig gehalten wird. Ich will, dass wir uns etwas ansehen, und zwar in Matthäus Kapitel 6, was man bei uns in Deutschland das „Vater Unser“ nennt, was eine Art Beispielgebet ist. Ich will, dass ihr mit mir zusammen für einen Moment etwas betrachten mögt.
Erstens. Es ist so heuchlerisch, kurzsichtig und blind, wenn ich hinstehe und zur Welt sage: „Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, dein Reich verbreite sich auf der ganzen Welt, die Erkenntnis deiner Herrlichkeit bedecke die Erde wie die Wasser die See bedecken, damit dein Name groß unter den Völkern sei“ – und das, was ich von der Welt will, nicht in mir selbst Wirklichkeit wird. Das erste, was ihr an diesem Gebet verstehen müsst, ist , dass, wenn ich an Gottes Reich teilhaben will, sich Gottes Reich in meinem Leben, Denken und Handeln manifestieren muss. Das Reich Gottes muss sich in mir mehr verwirklichen. Der Wille Gottes muss von mir mehr getan werden. Ich muss nach der Heiligung seines Namens verlangen und ich muss ein Instrument sein, dafür, dass sein Name heilig gehalten wird.
Die einzig andere Option ist, dass Gottes Namen wegen mir unter den Völkern gelästert wird. Zuerst also bete ich dieses Gebet persönlich. So ordne ich mein Gebetsleben. Es muss in mir wirklich sein. Es muss sodann in meiner Frau Wirklichkeit werden. Es muss in meinen Kindern Wirklichkeit werden. Es muss in meiner Kirche Wirklichkeit werden. Es muss in unserer Mission Wirklichkeit werden und dann in der Welt. So bete ich, in konzentrischen Kreisen – von mir ausgehend nach außen. So bete ich jeden Morgen. Wenn ich meine, die Welt soll besser werden, wenn ich kein Interesse daran habe, selbst besser zu werden, wird es lächerlich, so wie es bei vielem heute ist.
Habt ihr euch jemals umgeschaut und gedacht: „Ich weiß nicht, was richtig ist, ich weiß aber gewiss, dass etwas nicht stimmt?“. Ich hab das viel in meinem Leben getan, z.B. in meinem Umgang mit dem Christentum im Westen. Alles dreht sich darum dies und jenes zu sein, dies und jenes zu tun. Es gibt bestimmte Bewegungen mit bestimmten Absichten und niemand kann mir vorwerfen, ich sei gegen Mission. Aber wenn man nach außen hin aktiv wird, kann man doch nicht all die anderen Dinge überspringen, die Gott uns zu tun gegeben hat in Ehe, Familie, Gemeinde, Nachbarschaft etc.. Man ist da manchmal so damit beschäftigt, eine Missionskonferenz oder Veranstaltung zu planen, dass man dem Typen an der Tankstelle trotz 1A Gelegenheit kein Zeugnis gibt. Da stimmt etwas nicht. Seht ihr das?
Man pflegt sogenannte Jüngerschaft mit irgendwelchen Leuten, wenn man nicht mal mit der eigenen Frau die Bibel liest oder zu Hause Familienandacht hält. Das ist so verdreht und wir sehen das nicht, weil wir in einem Christentum groß geworden sind, wo sich alles um diese „Gruppe(n)“ dreht, wo man sich trifft, wodurch die Familie zerstört wird.
Verantwortungslose Männer
Was Gott uns für uns als Versammlung zu tun geboten hat, müssen wir tun. Wir müssen aber noch viel mehr tun, was Gott uns als Ehemänner, Ehefrauen, Väter und Mütter und Kinder zu tun gegeben hat. Wir können nicht eines wegen dem anderen vernachlässigen, weil es beiden Schaden zufügt.
Männer, hier müssen wir einen langen, schweren Blick auf uns selbst werfen. Wir werden über Unterordnung reden – die Bibel lehrt Unterordnung. Die Bibel lehrt, dass es ein Haupt des Hauses und Autorität gibt. Das tut sie. Ich möchte euch daran erinnern, dass diese Autorität von der Person Jesu Christus her beleuchtet werden muss und nicht von einem römischen Kaiser. Es gibt Führung und Unterordnung. Aber, Männer, lasst mich euch etwas mitteilen. Stellt euch eine Frau vor, die die Schrift liest und dort sieht, dass der Text sagt, sie muss sich ihrem Ehemann unterordnen. Sie schaut den Mann an, dessen Leitung sie sich unterordnen soll und sie sieht nur einen egozentrischen, kleinen Jungen, der sich nur um seinen Job, seine Freizeit, seine Hobbies und seine Pläne und seine Freunde, seinen Samstag-Fußball-Nachmittag, sein Sport-Pay-TV und all solches schert, alles Dinge, die manchen Männern so wichtig sind. Alles, dreht sich um ihn. Willst du Bitterkeit im Herzen einer Frau kreieren, dann machst du das am besten genau so. Er dreht sich nur um sich. Er kann dabei jeden nur erdenklichen Vorwand erfinden, warum er so handelt, aber letztlich geht es ihm nur um sich selbst. Das schafft so eine Bitterkeit im Herzen einer Frau.
Aber wenn diese Christin, berufen, sich ihrem Mann unterzuordnen und ihn zu ehren, zu ihrem Mann herüberschaut und sie etwas von dem in seinem Gesicht, seinen Handlungen und Taten sieht, was die Jünger im Gesicht Christi sahen, als er sagte: „Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe“ – dann sagt sie: „Ja, so einem Mann kann ich mich unterordnen. Denn er dreht sich um das, worum er sich drehen sollte, Ihm geht es darum, dass Gottes Name auf diesem Planeten geehrt wird. Dass Gottes Königreich kommt. Dass sein Wille getan wird. Dem kann ich mich unterordnen. Er ist bereit, allerlei Dinge zu opfern, schlaflose Nächte hinter sich zu bringen, ständig zu arbeiten, sich für seine Familie zu opfern, absolut alles zu tun, was benötigt wird für den Gott, dem ich auch diene. Sie sagt: Solch einen Mann kann ich ehren“.
Männer, die ihre Frauen und Kinder vernachlässigen
Nun, lasst uns vorsichtig sein, es gibt hier überall Fallen. Es gibt Männer, die ihre Frau und Kinder vernachlässigen, weil sie sagen, ihnen ist nichts wichtiger als, dass Gottes Name geehrt wird, dass sein Reich komme und sein Wille getan wird. Sie arbeiten 24 Stunden am Tag in ihrem Dienst und vernachlässigen Frau und Kind für das Reich Gottes und verlangen von ihrer Frau, das einfach zu akzeptieren. Nun, nein. Der einzige Weg, auf dem du wissen kannst, dass du am Reich Gottes baust, ist, dass du den Geboten des Königs folgst. Wenn du ein lediger Mann bist, hast du keine Frau. Du hast keine Kinder und bist frei von vielen Pflichten, die ein Verheirateter hat. Du bist frei von allen Pflichten einer Frau gegenüber, frei von allen Pflichten Kindern gegenüber. Also geh los und arbeite in irgend einem Dienst für 24 Stunden am Tag und schlag dich selbst k.o.. Ich preise den Herrn, dass ich viele Jahre als Single hatte, in denen ich dem Herrn auf diese Art und Weise dienen konnte.
Aber was ihr verstehen müsst, ist, dass wir, indem wir Gottes Gebote halten, gleichzeitig sein Königreich ausbreiten. Wenn der Herr mir also eine Frau gibt, gibt er mir gleichzeitig das Gebot, mich um diese Frau zu kümmern. Was du verstehen musst, ist, dass das Reich Gottes nicht darin besteht, dass du einen bestimmten Dienst ausführst, den du für wichtig hältst. Das Reich Gottes besteht darin, dass du dem König gehorchst. Wenn dir der König also eine ganze Latte neuer Aufgaben gibt, dann ändern sich deine Prioritäten und du nimmst dich neuer Aufgaben an. Wir teilen unsere Welt nicht in „geistlich“ und „weltlich/irdisch“ auf, so dass wir hier einen „geistlichen Dienst haben“ und alles andere wie Familie, Beruf, Erziehung „weltlich/irdisch“ ist. Nein, unser ganzes Leben ist der Raum, in dem sich Gottes Reich ausbreitet.
Arbeitszeit, Dienst, Spielzeit. Alles ist Reich Gottes. Also ist alles, was wir uns – in Gottes Vorsehung fragen – was bedeutet es für mich dem König zu gehorchen? Wenn er dir eine Frau gegeben hat, gibt es viele neue Aufgaben für dich. Hast du Kinder? Dann gibt es viele, neue Aufgaben für dich. Und der einzige Weg, auf dem sich das Reich Gottes durch dich ausbreitet, ist der, dem König zu gehorchen. Und wieder kommen wir an den Punkt, wo wir uns sagen müssen: Es geht um Schlichtheit. Erst die Pflicht, dann evtl. die Kür. Ich weiß nicht, was in der Welt in der amerikanischen Christenheit los ist / los war. Man kann hier nicht mehr von Christentum reden. Ich habe einen Twitter-Account, über den ich Ermutigende Worte und Gebetsanliegen weitergebe. Manchmal schaue ich mir die Liste Leute an, die mir auf Twitter folgen. Manchmal sehe ich da Accounts von Leuten, die zwar sehr fromme Sprüche und den Namen Jesu auf ihrem Account führen, gleichzeitig aber Bilder von sich zeigen, wo sie so unmoralisch gekleidet sind, dass ich die Seite schließen muss. Das trifft auf Jungen genauso wie auf Mädchen zu. Und ich frage: Ihr seid also radikal für Jesus?
All diese Dinge, die teils gemacht werden, sind nutzlos. Viel ist Blenderei, Staubaufwirbeln, man kann hier von Menschen sprechen, die mit den Diamanten Gottes Murmeln spielen. Ihr wollt Jesus radikal folgen? Dann folgt den einfachen Geboten, die er dir – in deiner persönlichen Situation in Gottes Vorsehung durch sein Wort mitgeteilt hat. Das ist es, was es bedeutet, Jesus Christus nachzufolgen. Wie oft sind Frauen und Kinder vernachlässigt worden von kleinen Jungs, die niemals heiraten hätten sollen, mit all ihren Hobbys, die wie kleine Jungs mit ihren Freunden rumspringen. Wie viele Frauen und Kinder sind vernachlässigt worden von sogenannten „christlichen Dienern“, die irgendwie verwirrt wurden? Die entweder in menschlichen Lehren gefangen sind, die besagen, sie sollen ihre Familien vernachlässigen oder die herausgefunden haben, dass ein christlicher Dienst – speziell in Amerika ein großes Spiel sein kann, durch das man sehr bekannt und berühmt werden kann.
So haben sie ihr ganzes Leben dem Dienst gewidmet und Gottes Vorsehung in ihrer Ehe und die damit verbunden Pflichten missachtet. Thomas Watson sagt, dass einer der größten Wege, auf denen wir Gott verherrlichen, darin besteht, zufrieden in seiner Vorsehung zu sein und den Geboten zu folgen, die dir in seinem Wort gegeben sind entsprechend der Vorsehung Gottes in deinem Leben.
Gottes Plan mit der Ehe
Wir haben viel gesagt. Aber ich möchte, dass wir für einen Moment den Römerbrief betrachten. Das soll auch der Schlussakzent meiner Predigt sein. Ich möchte noch einmal den Zweck der Ehe aufzeigen. Wir haben von dem Gedanken gesprochen, das Reich Gottes auszubreiten und voran zu bringen. In Römer 8 Vers 28 lesen wir:
Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.
(Römer 8, 28)
Hier sehen wir nun den Zweck der göttlichen Erwählung. Gott hat dich nicht primär dazu errettet, dass du ihm dienst. Gott hat dich auch nicht primär dazu gerettet, dass du eine weitere Person zu ihm führst. Gibt es Passagen, in der Schrift, die über Evangelisation sprechen? Sicherlich und wenn wir zu ihnen kommen, werden wir lehren, was sie sagen, aber diese Stelle hat das nicht zum Thema.
Denn welche er zuvor ersehen hat
(Römer 8, 29)
Das meint nicht, dass Gott einfach nur die Zukunft im Blick hat und gesehen hatte, dass du ihn erwählen würdest. Das ist nicht, was dieser Text bedeutet. Gott hat die Zukunft nicht einfach nur im Blick. Lasst mich euch etwas erklären, was sehr, sehr wichtig ist. Eine der größten theologischen Fragen, die du dir stellen kannst, ist: In welcher Weise kennt Gott die Zukunft? Wenn du letztlich sagst: „Gott hat die Zukunft im Blick“ – dass er lediglich um sie weiß, dann sagst du im Grunde: „Gott hat lediglich seine Kristallkugel, die ihm sagt, was die Zukunft bringt“. Nun, biblisch ist: Gott kennt die Zukunft, weil er ihr Urheber ist. Seht ihr, das bereitet manchen Leuten Probleme und daher auch die Debatte um den offenen Theismus usw.. Wenigstens haben die offenen Theisten verstanden: Die einzige Art und Weise, auf die Gott die Zukunft kennen kann, ist, wenn er ihr Urheber ist. Wenn Gott nicht souverän über die Zukunft bestimmt, kann er nicht alles wissen. Aber Gott ist souverän.
Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbilde seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
(Römer 8, 29)
Das scheint nicht richtig zu sein. Der erste Teil des Verses wirkt richtig, nämlich, dass wir dem Bild Christi gleichgestaltet werden sollen, aber uns als Brüder Christi zu rechnen, ist was anderes. Ich glaube, niemand von uns versteht die Herrlichkeit dieser Passage. Denn wenn wir das täten, würden wir jetzt auf unser Angesicht fallen. Wir? Seine Brüder? Der Hebräerbrief sagt, er schämt sich nicht, uns Brüder zu nennen. Viel ist davon die Rede, dass wir Kinder Gottes sind. Johannes ist davon fasziniert, liest man sein Evangelium oder seine Briefe. Was für meine Liebe ist das? Es geht hier nicht um die Größe, sondern: Von welcher Art ist diese Liebe, dass wir Kinder Gottes heißen sollen? Aber ich mag euch sagen, dass ihr euch freuen könnt und sollt, dass wir seine Brüder sind. Wir sind die Brüder Christi? Es scheint fast unpassend, das so zu sagen. Aber es sollte gesagt werden, weil es biblisch ist.
Es steht: „Um uns dem Ebenbild seines Sohn gleich zu gestalten“. Wie würde das Zeugnis der Kirche ausschauen, würden wir das ernst nehmen? Das größte Gut – sei es philosophisch, theologisch, wie man es auch betrachten mag, ist dein Angleichen an Christus. Charo und ich haben heute Morgen Andacht gehalten und sind durch den 1. Petrus gekommen. Das war der Punkt, den der ganze Brief machen wollte. Der Teufel geht umher wie ein reißender Löwe und versucht zu verschlingen, aber Gott nutzt das um uns zu prüfen, uns zu Läutern, uns zur Reife zu bringen. Wozu? Letztlich zur Ehre Gottes in der Offenbarung Jesu Christi.
Brüder, wir sollten dem Bild Christi gleichgestaltet werden und letztlich Alles in eurem Leben dient dazu. Alles hat eine Bedeutung. Jemand sagt: „Ich bin ein Gläubiger, ich leide so sehr, das hat doch Alles gar keinen Sinn“. Nun, es hat einen sehr großen Sinn. Dazu wurdet ihr vorherbestimmt. Petrus macht es seinen Lesern sehr klar, als er von den Prüfungen redet. Diese Prüfungen wurden von Gott gebraucht um ihren Glauben zu läutern. Er erinnert sie daran, dass Kinder Gottes überall auf der Welt solche Leiden getragen haben. Warum sagt er das? Dass du und ich keine Selbstmitleidsparty schmeißen. So dass keiner von uns sagt: „Niemand sonst muss unter dem leiden, worunter ich zu leiden habe“. Tut mir leid, das ist so nicht wahr. All unsere Leiden sind unterschiedlich. Die Leiden, die auf meinen Rücken gelegt werden, mögen für dich zu schwer sein. Es mag aber auch sein, dass die Leiden, die auf meinen Rücken gelegt werden, für dich problemlos zu tragen wären. Aber dann wieder: Du bist nicht ich und Gott weiß genau, was wir brauchen, um dem Bild Christi gleichgestaltet zu werden. Gott weiß, was du brauchst. Er wirkt. Und indem er weiß, was wir brauchen, weiß er, was für eine Frau wir brauchen.
„Ich habe den falschen Ehepartner“
Eine der größten Angriffspunkte, an denen der Teufel seine Pranke unter dein Haus bringen kann um es umzuwerfen, ist, dich davon zu überzeugen, dass du die falsche Person geheiratet hast. Du meinst, du hast dir die falsche Person herausgesucht, weil es so viel Schwierigkeiten gibt. Das ist eine Lüge. Ein Paar kam zu einem Freund von mir in Texas und sagte: „Wir glauben, dass es nicht Gottes Wille war, dass wir geheiratet haben“. Mein Freund schaute sie an und sagte: „Nun, jetzt ist es Gottes Wille, das ihr verheiratet seid“. Es ist Gottes Wille. Lasst mich euch etwas zeigen, was so wichtig ist. Wenn ihr für ein paar Jahre verheiratet gewesen seid, dann werdet ihr das anerkennen, selbst wenn mit Zähneknirschen. Ich rede jetzt zuerst zu den Frauen. Ich weiß, dass ihr mit eurem Ehemann genauso sehr leiden müsst wie euer Ehemann mit euch. Es soll nicht ausschauen, dass ich einseitig bin, aber wir haben jetzt wahrscheinlich nicht die Zeit, Alles anzusprechen, was anzusprechen ist. Wenn Gottes größter Plan ist, dich dem Bild Christi gleich zu gestalten, was bedeutet das dann?
Wenn ihr darüber nachdenkt, wer Jesus Christus ist, denkt ihr dann an Gericht, an Zorn, an gerechte Strafe? Nein, daran denkt ihr nicht. Wenn ihr an Jesus Christus denkt, denkt ihr an bedingungslose Liebe, an Barmherzigkeit und an Gnade. Daran denkt ihr, wenn ihr richtig über Jesus Christus denkt. Er nahm für uns den Zorn und das Gericht weg. Er hat uns befreit. Wenn ihr an Christus denkt, dann hieran. Gott hat euch eine Frau gegeben, die stark genug ist, wo sie stark sein muss, dass ihr nicht über das, was ihr tragen könnt, hinaus versucht werdet. Aber Gott hat euch eine Frau gegeben, die oftmals schwach ist und oft da an euch versagen wird, wo ihr am meisten von ihr wünschtet, sie sei stark. Warum? Wie könnt ihr je bedingungslose Liebe lernen, wenn ihr mit jemandem verheiratet seid, der all die Bedingungen erfüllt. Wie soll das gehen? Wie könnt ihr je lernen, Gnade zu üben, wenn ihr mit jemandem verheiratet seid, der keiner Gnade bedarf. Wie könnt ihr je lernen, Barmherzigkeit zu üben, wenn die Person, die euch am nächsten steht, nie versagt? Wollt ihr wie Christus sein?
Nun, dasselbe trifft auch auf unsere lieben Schwestern zu. Ihr habt einen Mann geheiratet, der eine Enttäuschung war und wahrscheinlich noch ist. Vielleicht hattet ihr eine romantische Vorstellung davon, wie die Ehe sein könnte und doch konnte er nicht all eure Bedürfnisse ausfüllen, weil er keine Reichtümer und Herrlichkeit hatte, außer die, die er geliehen hatte. Ihr habt womöglich herausgefunden, dass nur Christus euch völlig erfüllen kann, kein Mann. Aber seht. Gott hat euch einen Mann gegeben um euch etwas zu lehren. Gott kennt euch. Das ist das erstaunlichste, was ich erfahren habe. Es steht so geschrieben in der Schrift, aber ich habe das in meinem Leben erfahren, wenn ich auf meine Ehe schaue, auf meine Frau und all die Umstände unserer Ehe.
Gott weiß
Ich sage heute: „Gott, du hast vollkommen gewusst, was ich gebraucht habe, du wusstest genau, was geschehen musste. Du hast recht getan in Allem, so wie du gehandelt hast“. Wenn du als Christ auf dein Leben zurückschaust, sagst du: „Gott, du lagst hier richtig, hier und hier und hier. Du hast an mir allezeit richtig gehandelt“. Und das hat er auch – bezogen auf deine Ehe. Du magst sagen: „Ich fühle mich so elend“. Lass mich dir was zeigen. Dein Elend kommt hauptsächlich von unerfüllten Verlangen und Lüsten. Diese Verlangen sind teils an und für sich richtig, nur vielleicht fehlplatziert. Große Zufriedenheit kommt damit, wenn dein Verlangen hauptsächlich darauf gerichtet ist, dem Ebenbild Christi gleichgestaltet zu werden. Du merkst: Jeder Segen und jedes schreckliche Ding, das du leiden musst, arbeitet dahingehend. So musst du nie enttäuscht sein. Aber willst du ein einfaches Leben, wird es schwierig mit ungestillten Verlangen umzugehen.
Meine Damen, ihr kennt diese Filme, die selbst ich manchmal anschaue, von BBC , die meine Frau „Spitzen-Häubchen-Filme“ nennt. Wie z.B. „Stolz und Vorurteil“ oder „Cranford“ und solche Filme. Man schaut das an und denkt sich: Warum schaue ich mir das an? Das ist so eine Folter. Das Leben ist zerstört und plötzlich ergeben sich Dinge und alles schiebt sich wie ein Puzzle zusammen. Und am Ende denkst du: „Es hat sich doch vollkommen alles zum Guten gewandt. Was für eine Geschichte“! Das ist nichts. Das sind von Menschen erdachte Geschichten. Wenn du in der Herrlichkeit bist und Menschen die Geschichte deines Lebens lesen – und zwar nicht, weil es darin so sehr um dich geht – sondern weil es Gottes Geschichte ist und Gott der Autor ist, wird man sagen: „Das war vollkommen. Alles war letztlich so wie es sein sollte“.
Deswegen sage ich den jungen Männern, die in den Dienst gehen oder schon im Dienst stehen: Versteht folgendes. Es ist nicht immer so, dass der edelste Mann herausragt. Es ist nicht immer so dass der begabteste und verständigste Mann predigt. Manchmal ist es der, der viel gottesfürchtiger und wissender ist, der nur bei den Zuhörern sitzt und niemand wird seinen Namen erfahren. Warum? Weil genau in diesem Moment des Lebens Gott genau weiß, was jemand braucht. Seht ihr das? Er weiß, was wir alle brauchen. Es gibt im Englischen das Sprichwort: “Tu nicht alle Eier in einen Korb!“. In diesem Fall gilt aber: Pack alle Eier in einen Korb und gib den Korb Christus. Er kann sie alle halten.
Warum bin ich hierfür so leidenschaftlich? Denn das ist die Wahrheit, die unsere Ehe auf täglicher Basis bewahrt. Deswegen liegt mir so viel daran. Das ist, was mir geholfen hat. Ich wusste das übrigens längst bevor ich es wirklich verstanden habe, das kann ich euch sagen. In diesem Wissen habe ich damit angefangen, darin zu wachsen, es mehr und mehr zu verstehen und zu leben und die Weisheit Gottes dabei zu sehen. Ich zitiere hier jemanden, der sagte: „Ich danke Gott für unerhörte Gebete“. Schaut, wie ihr in ihm Ruhe finden könnt, wie er nicht versagt hat. Er hat nicht in deiner Ehe versagt, er hat nicht dabei versagt, wo er dich hingebracht hat. Er hat nicht versagt in der Prüfung, durch die du gehst. Er hat in nichts versagt. Das ist absolut erstaunlich. Das gibt dir auch den Mut, morgens aufzustehen.
Wir sind nicht dahin gekommen, wohin wir kommen wollten. Aber das wusstet ihr vermutlich schon vorher. Das nächste Mal, wenn ich predige, werden wir im Epheser-Brief anfangen.
Männer, lasst mich euch damit zurücklassen. Setzt euch hin, holt euch ein Stück Papier heraus und schreibt mit.
Bibellesen und Gebet
- Ihr begegnet dem Herrn im Wort und im Gebet. In letzter Zeit habe ich mehr Gewicht aufs Gebet verlagert und habe festgestellt, dass mich das geschwächt hat. Es sind das Wort Gottes und das Gebet. Beide zusammen. Werdet Männer Gottes. Männer, die vor Gott stehen. Ihr braucht Gottes Wort und Gebet. Ihr müsst in das Bild Christi verwandelt werden. Die größte Not eurer Frau, ist, dass ihr mehr wie Christus werdet.
- schreibt euch das auf, werdet ihr euch um eure Frau kümmern. Wascht sie im Wort. Das meint nicht ein wasserschlauchartiges Abspritzen. Ich rede nicht von einer Gesetzlichkeit, die ihr ihr einprügelt. Und schon gar nicht heißt das: „Ich kann jetzt 45 Minuten lang predigen“! Nein, ich rede davon, dass ihr euch mit ihr zusammensetzt und mit ihr durchs Wort geht. Was ich mit am hilfreichsten empfunden habe, ist mit ihr durch ein Buch der Bibel zu gehen, fangt mit einem kurzen Buch an. Manche von euch Theologen werden in Epheser 1 anfangen wollen, aber ihr solltet das lieber nicht tun. Geht durch den Jakobus-Brief, durch den ersten Petrus-Brief oder so. Schön auch der Kolosser oder der Philipper-Brief. Fangt in kapitel 1 Vers 1 an. Lest nicht das ganze Kapitel. Es ist kein Wettrennen. Lest einen Abschnitt des Kapitels, der ein Thema behandelt. Lest es. Der Mann übernehme die Führung. Lese den ersten Vers und erkläre ihn so gut wie du kannst deiner Frau. Lass sie dir mitteilen, was sie dazu meint. Redet miteinander über die Passage. Wovon ist hier die Rede? Geht zum nächsten Vers, redet darüber. Betet miteinander.
- Bibellesen und Beten mit euren Kindern. Das schafft ihr wahrscheinlich nicht am Morgen. Ich mache das Abends vor dem Schlafen gehen. Und was ich mehr und mehr mache, ist, dass ich es früher am Tag mache, um zu zeigen, dass das wichtig ist. Das ist nicht einfach was, was man noch an das Ende eines langen Tages hängt.
Fangt an mit 15 Minuten bei eurer Frau. Versucht kein Mammutprojekt zu starten. Genießt es. Bei euren Kindern sollte es genauso sein. Denkt auch an das Bibelvers-Auswendiglernen mit deinen Kindern und deiner Frau. Ihr müsst das einrichten. Ich muss das einrichten. Ein sehr hilfreiches Werkzeug ist da ein Paket von Desiring God zum Bibelversauswendiglernen.
Kümmert euch um eure Liebsten
Bevor wir schließen, möchte ich, dass ihr noch über etwas nachdenkt. Bei all den großen Dingen, die ihr tun wollt, bei all den Dingen, die diese Kirche auch tun will. Womöglich habt ihr an all diese grundlegenden Dinge nicht gedacht, als hier in Radford eine neue Kirche gegründet wurde. Ihr dachtet: Vielleicht können wir unsere Kinder in diese Gruppe stecken, unsere Ehemänner in jene Gruppe, unsere Frauen dahin usw.. Und ich sage euch: Tut, was euch geboten ist, zu tun, genießt es mit eurer Familie zu sein. Ich bitte euch nicht darum, euch selbst mit einer Peitsche zu schlagen. Genießt das.
Ehemänner: Wenn die größte Klage eurer Frau ist, dass ihr – wie ich – dazu neigt, zu wenig mit euren Frauen zu sprechen, dann ist das gemeinsame Bibellesen dazu da, euch zu helfen. Vielleicht streitet ihr, wann immer ihr miteinander sprecht. Dann redet zusammen über die Schrift. Das vermeidet manchen Streit. Lasst uns treu sein in den kleinen Dingen, denn früher oder später im Leben werdet ihr herausfinden, dass es im christlichen Glauben hauptsächlich darum geht, die kleinen Dinge zu tun. Alles zusammen wird dann zu etwas ganz großem, nämlich zu einem gelebten Leben. Nun, denkt über diese Dinge nach. In der nächsten Predigt werde ich über das gleiche Thema predigen. Seid treu, Männer. Alles wird mit den Männern starten. Lasst es mich so sagen: Es wird alles anfangen mit den Männern! Mit den Männern wird es anfangen, denn dort mit den Männern fängt es an. Kriegt das in euren Kopf. Die Männer sind hier der Schlüssel. Wo sind die Männer? Es fängt mit euch an.
Du magst sagen: „Meine Frau will da nichts mit mir anfangen.“ Du hast da zwei Möglichkeiten. 1. Du kannst sie niederringen – was ich dir absolut nicht empfehle. Oder 2. Du kannst beten und ein mehr und mehr gottesfürchtiges Leben entwickeln. Bete immer wieder. Ich denke sie wird das dann tun.
Lasst uns beten.
Vater ich danke dir für dieses Wort. Ich danke dir für die Schrift, die uns hilft. Ich danke dir für deine nicht versagende Vorsehung und für deine Weisheit, die höher ist als die Himmel. Herr segne du diese Leute hier. Segne sie, dass sie sehen, wie wichtig diese kleinen Dinge sind. Oh Gott.
In Jesus Namen. Amen